Monatsarchiv: Juli 2012

Urlaub in Tansania

Hallo zusammen,

es ist schon eine Weile nach meinem letzten Blog vergangen, aber nicht, weil nichts passiert waere, sondern weil ich auf Reisen in Tansania und auf Sansibar war.

Von Kigali bin ich also am 1.7., nach einer Abschiedsparty am Abend davor, frueh morgens in Richtung Grenze aufgebrochen. Ich hatte im Internet gelesen, dass die einzig sichere Verbindung von Kigali nach Benako, einem Grenzort, und dann von dort aus weiter nach Mwanza, am Viktoriasee gelegen, ist.

In Benako kam ich dann morgens um 11 Uhr an, und zu meiner Ernuechterung ging der Bus nach Mwanza erst am Tag darauf, 6 Uhr. So musste ich also die Zeit in Benako verbringen. Der Ort besteht aus einem Hostel, einem Restaurant mit Fernseher und geschaetzten 5-8 Hausern, alles in allem also ein Ort wo man gerne einen Tag verbringt. Abends habe ich dann dort das WM-Finale geschaut und habe als einziger nicht nur zu Spanien gehalten, sondern auch noch einen grossen Sieg vorrausgesagt… Wie Recht ich hatte…

In Mwanza kam ich dann am naechsten Tag gegen Abend an und bin dann auf die Suche nach etwas essbarem gegangen. Das habe ich dann in einer von meinem Reisefuehrer empfohlenen Pizzeria gefunden. Dort bin ich dann von einer Amerikanerin, Sarah, angesprochen worden, die im selben Hostel wohnte wie ich, ob wir denn nicht zusammen heimgehen koennen, es sei ja schon dunkel.
Auf dem Heimweg dann das grosse Pech, ein Mann riss an ihrer Tasche und beide fielen in den Graben neben der Strasse, der gluecklicherweise leer war. Ich bin nach einem kurzen Moment hinterhergesprungen, allerdings war der Dieb/Raueber schon ueber alle Berge. Sarah hatte sich die Ellenbogen aufgeschlagen, sonst ging es ihr den Umstaenden entsprechend gut.

Zurueck im Hostel dann die Ueberraschung, sie haben keinen Zweitschluessel, also muss am naechsten Tag der Schreiner kommen und die Tuer aufbrechen…

Soweit zu meinem Mwanzaauffenthalt, die Stadt an sich hat nicht viel zu bieten und von dem Raub musste ich einfach berichten, habe ich naemlich bisher noch nicht gemacht, damit sich nicht alle Sorgen um den armen, kleinen Sebastian machen.

Von Mwanza bin ich nach Arusha gefahren, ein 10 Stundentrip, muss man doch um den Serengeti-Nationalpark drumherum fahren, will man keinen Eintritt zahlen (was ich nicht wollte, noch nicht).

In Arusha habe ich mich dann im Backpacker-Hotel niedergelassen, ein Haus ohne Aussenwaende im Gang, und manche Zimmer haben ein Fenster nur nach innen…

Dort habe ich mich dann nach einer Moeglichkeit zur Safari umgeschaut und auch gefunden.

Samstags bin ich dann also zu meiner viertaegigen Safari aufgebrochen, inclusive Lake Manyara, Serengeti und Ngorogoro-Krater Nationalpark. Unser Guide hat jedes Tier gefunden was wir ihm auftrugen zu finden und war auch sonst ein sehr lustiger Geselle. Meine Safarimitfahrer waren zwei Franzoesinnen, beide 26, und zwei Niederlaenderinnen, beide 33, von denen eine in Deutschland lebt. Ich war also wie immer und ueberall wieder der juengste, aber das macht ja nichts.

Ein Erlebnis moechte ich noch beschreiben, davon habe ich naemlich keine Bilder, die restliche Safari laesst sich am Besten unten selbst anschauen…

In unserem Nachtlager auf der Kuppe des Ngorogoro-Kraters war ich gerade meine Sachen im Zelt am auspacken, als lautes Stimmengewirr im Camp losbrach. ich kam also aus meinem Zelt, und ein Elefant lief direkt danenben vorbei. Ich war einfach zu perplex um nach meiner Kamera zu greifen…

Das gleiche gab es Abends nocheinmal, wir hatten unseren Abendessentisch unter freiem Himmel, weil wir zu spaet kamen um ihn im Haus aufzustellen. So dachten wir jedenfalls. Bis zu dem Zeitpunkt als ein Elefantenbulle kam um fuenf Meter neben uns aus einem Wassertrog zu trinken. Spaeter fragte uns unser Koch ob wir denn die Aussicht genossen haetten.

Nach meiner Safari ging es gleich am naechsten Morgen auf den Weg nach Moshi, um von dort aus den Kilimanjaro zu besteigen.
Auf dem Viertaegigen Aufstieg sind wir durch alle Vegetationszonen gestiefelt, die so ein Berg zu bieten hat. Gegen Mitternacht von Tag vier auf fuenf machten mein Guide und ich uns dann bereit den Gipfel zu stuermen.

Da ich, wie die Tage vorher sehr schnell war, kam ich als zweiter auf Uhluru Peak, so der Name des Gipfels, an. Leider war ich so schnell, dass ich nicht, wie eigentlich geplant den Sonnenaufgang schauen konnte, ich hatte lediglich einen umwerfenden Blick auf Moshi und Arusha bei Nacht. Auf fast 6000 Metern Hoehe war es auch einfach zu kalt um noch eine Stunde auf die Sonne zu warten.

Ich machte mich also ein bisschen enttaeuscht auf den Weg nach unten. GANZ unten. Auf dem Weg habe ich dann einen Sonnenaufgang vor wunderschoenem Bergpanorama gesehen. Bilder dazu auch weiter unten.

Vier Tage bergauf. Ein Tag bergab. Der mit Abstand anstrengenste Tag, begann er doch schon um Mitternacht und endete gegen 22 Uhr in Arusha, wieder im Backpackers.
Am 17. flog ich dann nach Sansibar, meinen verdienten Strandurlaub machen. Mein Flieger hatte weniger Sitzplaetze als einer der Kleibusse die ich von Ruanda her kannte.

Gluecklicherweise habe ich mir den Flieger gegoennt, denn haette ich den Bus nach Dar-Es-Salaam genommen, haette ich donnerstags die Faehre genommen und die ist bekanntlich wegen hohem Wellengang gesunken (hat man das in Europa eigentlich mitbekommen oder sind zu wenige Touristen ertrunken?)

Drei Tage am Strand, mit schnorcheln, einer guten Strandbar, Delfinen und Riesenschildkroeten, gefolgt von drei Tagen in Stonetown mit arabischen, indischen und afrikanischen Einfluessen. Wegen der Faehre und dem Samstags beginnenden Ramadan war die Stimmung in Stonetown etwas angespannt und hat sich freitags in Sansibar Town, was Stonetown umgibt, als Massendemonstration gegen die Union mit dem Tansanischen Festland entladen. Ich sah Hundertschaften der Polizei mit Traenengas und Wasserwerfern ausruecken und spaeter hat die Wolke Traenengas Stonetown erreicht. Aber „Pole Pole“, „langsam langsam“ alles ist gut gegangen.

Aufgrund des Ramadan gab es auch kein Restaurant oder Imbiss der Tagsueber geoeffnet hatte, aber ich hatte mich vorher schon in einem Supermarkt eingedeckt, um dann Abends essen zu gehen.

Mein Rueckweg von Sansibar nach Kigali (2 Stunden Faehre, eine Uebernachtung, 16 Stunden Busfahrt (grauenvoll), eine weitere Uebernachtung, weitere 6-7 Stunden Busfahrt)  verlief ziemlich ereignislos und es gibt nichts nennenswertes zu berichten…
In Kigali treffe ich mich nochmals mit ein paar Freunden und heute Nacht geht es dann nach Hause.

Viele Gruesse ein letztes Mal aus Masaka, vielen Dank fuers lesen und schaut mal wieder rein meine Reiselust ist noch nicht ganz gestillt,
euer Sebastian

PS: die Bilder kommen die Tage.

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